Brahma-Sutra

Das Brahma-Sutra, auch als Vedanta-Sutra bezeichnet, zählt im Hinduismus zu den Schriften der orthodoxen brahmanischen Tradition.

Um die maßgeblichen Schriftstellen aus den Upanishaden, der Bhagavadgita sowie weiteren heiligen Schriften zu erfassen und in einen systematischen, philosophischen Zusammenhang bringen zu können, wurde ein Leitfaden in strenger Versform (Sutra) geschaffen. Er schloss die zerstreuten Einzeläußerungen der Texte zu einem System zusammen. Ein solcher Leitfaden liegt in den Brahma-Sutras vor, als dessen Verfasser der Weise Badarayana gilt. Indische Tradition identifiziert ihn mit Vyasa, dem mythischen Autoren des Epos Mahabharata. Die Entstehungszeit des Brahma-Sutra ist unklar. Da in dem Werk aber schon die Lehren spätbuddhistischer Systeme kritisiert werden, kann es in seiner heutigen Form nicht vor den ersten Jahrhunderten nach Beginn unserer Zeitrechnung entstanden sein. Möglicherweise gab es eine ältere Literatur, die nicht erhalten geblieben ist.[1]

  1. Helmuth v. Glasenapp: Die Philosophie der Inder (S. 181)

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